Ihr Blick war voller wehmütiger Fragen. Er wusste nicht, wie er sie beantworten sollte, ohne ihr wehzutun. Er spürte, dass sie die Wahrheit an seinem Gesicht ablesen konnte, auch ohne Worte. "Ich kann nicht mehr" - sagte er und verdeckte sein Gesicht mit den Händen, um nicht länger in ihren Augen blicken zu müssen. Er fühlte sich nicht wohl dabei, doch er musste damit ausrücken. Er ertrug die Situation nicht länger, er fand in der Beziehung mit ihr nicht das, wonach er ursprünglich suchte. War er damals, vor vier Jahren voreilig gewesen? Machte ihm das Alleinsein so sehr zu schaffen, dass er sich von ihrer positiven Ausstrahlung einfach blenden ließ, obwohl er im Grunde ganz genau wusste, welche Interessen und Gemeinsamkeiten für ihn wichtig waren? Er erinnerte sich an die Zeit zurück, als sie sich kennenlernten. Sie machte kein Hehl daraus, dass sie mit einigen seinen Interessen nicht mithalten konnte und auch nicht wollte, und sie ließe sich von niemandem verbiegen. Doch er wollte sie unbedingt näher kennenlernen und es mit ihr versuchen, weil er sich vom ersten Moment an zu ihr hingezogen fühlte. Trotz der Unterschiede und Gegensätze. Vermutlich gerade deshalb. Er war sich sicher, in ihr die Richtige gefunden zu haben und daran hielt er fest. Ein Ruf aus der Vergangenheit, gestern Abend, der mich (nicht mehr) berührt, den ich zur Kenntnis nehme und akzeptiere, dass diese Verbindung von einst in meinem Leben wohl immer präsent bleibt – tief unter der Oberfläche, wo sie für andere unsichtbar ist. Hinter Schloss und Riegel eingeschlossen, um keinen weiteren Schaden anzurichten. Man sollte nur Wünsche und Ziele haben, die man sich auch lebhaft vorstellen kann, alle anderen sollte man hinter sich lassen, abhaken und begraben, denn sie werden keine Erfüllung finden und der Seele nur Leid zufügen. Die Macht der Zeit hat mich gelehrt, dass alles irgendwann vorübergeht – die Narben bleiben, doch sie sind geheilt; dank der Zeit, die sich leidvoll in die Länge zog, bis es zur Heilung der Narben kam. Zufälle sind wie Wunder – sie ereignen sich rasch, wie aus heiterem Himmel; wer auch immer sie schicken mag … Wenn einer meiner Wünsche in Erfüllung geht, geschieht auch meist ein sogenannter Zufall. Ich finde Zufälle faszinierend, weil man sie rationell nicht erklären kann. Sie lassen mich immer aufhorchen und überlegen, welche Wunscherfüllung dahinterstecken mag. Doch allzu lange brauche ich nicht nachzudenken, denn eins gibt das andere; ehe ich mir den Zufall, richtig bewusst machen kann, folgt die logische Konsequenz, die mich eins und zwei zusammenzählen lässt. Und dabei muss man kein mathematisches Genie sein. Als würde sich ein Bild aus lauter kleinen Mosaiksteinen zusammenfügen, sehe ich einen lang gehegten Wunsch, direkt vor Augen Wirklichkeit werden. Ich spüre die Freude, die mich durchflutet und Worte des Dankes sprudeln aus mir heraus. Doch noch, bevor mein Wunsch in Erfüllung geht, spüre ich bereits eine tiefe Dankbarkeit, weil ich aus Erfahrung weiß, dass ein bestimmter Zufall, der das Wunder bewirkt, schon auf dem Weg zu mir ist. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alles in Erscheinung tritt.
Wenn man glücklich und zufrieden ist, ist es schwieriger darüber zu schreiben, als wenn man angstvoll und verzweifelt ist. Die innere Harmonie kennt nur das Glücksgefühl, das sich mit wenigen Worte beschreiben lässt. Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Unentschlossenheit, Unmut dagegen wecken vielschichtige Gefühle im Herzen. Worte des Schmerzes, Worte der Enttäuschung sprudeln aus der verletzten Seele hervor, ohne Ende.
Ich starre auf den Bildschirm, die Worte kommen zögerlich hervor - zu viele Gedanken, welche die Worte ersticken und sie daran hindern, zu etwas Greifbarem auf dem Papier werden zu lassen. Ach, könnte man bloß Gedanken auch ohne Worte ausdrücken; dann müsste sich der Verstand nicht so anstrengen, seiner Aufgabe gerecht zu werden.
Gefühle brauchen keine Worte; Gefühle kann man auch ohne Worte zeigen. Doch Gedanken sind eine Sache des Verstandes, der sie artikulieren muss und dazu die richtigen Worte finden sollte. Manche Menschen können ihre Gefühle leichter in Worte fassen, als ihre Gedanken. Obwohl Gefühle erst entstehen können, wenn man zuvor an etwas Bestimmtes dachte. Man denkt an etwas und fühlt es sogleich dem Gedanken entsprechend. Man fühlt sich in einen Gedanken hinein und sofort tauchen weitere Gedanken auf, mit dem Gefühl zusammenhängend, oder ein weiterführender Gedanke, der ein neues, ein anderes Gefühl im Inneren hervorruft. Gedanken und Gefühle wechseln sich ab - ganz egal, womit wir uns gerade beschäftigen, wir denken und fühlen den ganzen Tag lang. Das Problem bei Geschenkpaketen, die man eine Zeit lang in kurzen Abständen zugestellt bekommt und deren Absender nicht ermitteln kann, ist, dass sie nicht nur schlaflose Nächte bereiten, weil man keine Ahnung hat, wer dahinter stecken mag, sondern weil man sich nicht traut solche Geschenke anzunehmen. Man ist überrascht und versteht die Welt nicht mehr. Schließlich ist es nicht Weihnachten und der Geburtstag liegt noch in weiter Ferne. Trotzdem: mal eine hochwertige Leder Handtasche, mal ein teures Markenparfum, ein Halstuch aus feinster Seide, eine Designer Armbanduhr, eine edle Silberkette mit Anhänger. Mal ein exclusives Leder Portemonnaie, ein edler Kugelschreiber mit den eigenen Initialen (eingraviert) … nur um einige Beispiele zu nennen. Und nein, Dessous waren keine dabei … |
Es ist entscheidend, in allen Dingen des Lebens das Positive zu betrachten und den Blick auf das Schöne zu richten.
Archives
February 2014
Categories
All
BlogrollAlle Texte von Schreibgefühl sind lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz. Copyright 2013 © www.schreibgefuehl. weebly.comNicht, wie der Nächste geirrt, oder was er versäumt hat, betrachte. Schaue auf dich und sieh, was du selbst getan und versäumt hast. Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. So regen wir die Ruder, stemmen uns gegen den Strom - und treiben doch stetig zurück, dem Vergangenen zu. |