Sie war erschöpft, doch gleichzeitig spürte sie eine tiefe, stille Ruhe, die ihr Inneres sanft umschlang, wie von langsam herabsinkenden Nebelschwaden umhüllt. Schrille Stimmen der Verzweiflung, der Mutlosigkeit beruhigten sich und verhallten langsam unter der weißgrauen Nebeldecke. Das Gefühl der Ruhe war sehr angenehm; sie musste nicht länger kämpfen, um die Stimmen ihrer Verzweiflung zu unterdrücken, sie zu beschwichtigen. Sie blickte nach oben und sah ein Stück blauen Himmel. Sie wusste, dass die Zeit gekommen war, alles loszulassen, weil sie keine Kraft mehr hatte, nach dem richtigen Weg zu suchen. Sie wollte doch nur glücklich sein, das war alles. Sie verbrachte unendlich viel Zeit damit, sich Möglichkeiten, die dazu führen könnten, endlich glücklich zu sein, im Geiste vorzustellen und sie bis ins kleinste Detail auszumalen. Doch es ist wahr: Seit wann wissen die Menschen, was sie wirklich glücklich macht? Diese Frage setzte sich damals in ihrem Gedächtnis fest, als sie sich einmal einen Film ansah, weil sie gerade nichts Besseres zu tun hatte. Ein Ruf aus der Vergangenheit, gestern Abend, der mich (nicht mehr) berührt, den ich zur Kenntnis nehme und akzeptiere, dass diese Verbindung von einst in meinem Leben wohl immer präsent bleibt – tief unter der Oberfläche, wo sie für andere unsichtbar ist. Hinter Schloss und Riegel eingeschlossen, um keinen weiteren Schaden anzurichten. Man sollte nur Wünsche und Ziele haben, die man sich auch lebhaft vorstellen kann, alle anderen sollte man hinter sich lassen, abhaken und begraben, denn sie werden keine Erfüllung finden und der Seele nur Leid zufügen. Die Macht der Zeit hat mich gelehrt, dass alles irgendwann vorübergeht – die Narben bleiben, doch sie sind geheilt; dank der Zeit, die sich leidvoll in die Länge zog, bis es zur Heilung der Narben kam.
Wenn man glücklich und zufrieden ist, ist es schwieriger darüber zu schreiben, als wenn man angstvoll und verzweifelt ist. Die innere Harmonie kennt nur das Glücksgefühl, das sich mit wenigen Worte beschreiben lässt. Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Unentschlossenheit, Unmut dagegen wecken vielschichtige Gefühle im Herzen. Worte des Schmerzes, Worte der Enttäuschung sprudeln aus der verletzten Seele hervor, ohne Ende.
Ich treffe eine Wahl und der Zug fährt los. Der Weg ist meistens lang, es tun sich viele Begegnung auf. Menschen, die sich an meiner Reise beteiligen, mir Gesellschaft leisten, mit mir durch dick und dünn gehen, mir die Welt erklären.
Doch die meisten von ihnen haben meinen Zug bereits verlassen, sie sind in meinen Erinnerungen versunken, als wären sie gestorben, weil sie nicht mehr Teil meiner langen Reise sind. Haben auch sie mich vergessen, wenn sie noch am Leben sind ...?
Ich starre auf den Bildschirm, die Worte kommen zögerlich hervor - zu viele Gedanken, welche die Worte ersticken und sie daran hindern, zu etwas Greifbarem auf dem Papier werden zu lassen. Ach, könnte man bloß Gedanken auch ohne Worte ausdrücken; dann müsste sich der Verstand nicht so anstrengen, seiner Aufgabe gerecht zu werden.
Gefühle brauchen keine Worte; Gefühle kann man auch ohne Worte zeigen. Doch Gedanken sind eine Sache des Verstandes, der sie artikulieren muss und dazu die richtigen Worte finden sollte. Manche Menschen können ihre Gefühle leichter in Worte fassen, als ihre Gedanken. Obwohl Gefühle erst entstehen können, wenn man zuvor an etwas Bestimmtes dachte. Man denkt an etwas und fühlt es sogleich dem Gedanken entsprechend. Man fühlt sich in einen Gedanken hinein und sofort tauchen weitere Gedanken auf, mit dem Gefühl zusammenhängend, oder ein weiterführender Gedanke, der ein neues, ein anderes Gefühl im Inneren hervorruft. Gedanken und Gefühle wechseln sich ab - ganz egal, womit wir uns gerade beschäftigen, wir denken und fühlen den ganzen Tag lang. Gedanken sind nicht stets parat, man schreibt auch, wenn man keine hat.
Das Ärgernis liegt plötzlich wie ein großer Felsen inmitten meines Weges, dem ich nicht ausweichen kann, ein unüberwindbares Hindernis, das meine Gefühle in die Tiefe zieht, mich in den Abgrund stößt. Auf dem Weg nach unten spüre ich, dass das Ärgernis stärker ist als ich - es ist ein Kräftemessen. Ich weiß, ich sollte alle meine Kräfte sammeln, die schwarz gefärbten Gefühle des Ärgernisses zu stoppen, um den freien Fall in den Abgrund zu verhindern, weil es sonst noch mehr Kraft vonnöten ist, den Weg nach oben zu finden und auf meinem Pfad weiterzugehen.
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Es ist entscheidend, in allen Dingen des Lebens das Positive zu betrachten und den Blick auf das Schöne zu richten.
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February 2014
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